Benefizkonzert:
Gingener Sankt-Barbara-Kirche war restlos voll beim Auftritt der ‚‚friends in music’’

‚‚Gingen goes Gospel’’

Von BETTINA SOMMER

Der junge Chor im Liederkranz Gingen unter Gabriele Grabinger bekam stehende Ovationen

Die ‚‚friends in music’’ haben zum Benefizkonzert eingeladen, und 500 Gingener sind gekommen. Die 25 Sänger bekamen schon beim Einmarsch in die Sankt-Barbara-Kirche herzlichen Applaus. Schnell wurde klar: die Vorschusslorbeeren waren berechtigt.

Ein schöner, ein begeisternder, ein erhebender Sonntagabend: Vor voll besetzten Kirchenbänken sang ein fantastisch eingestimmter junger Chor Gospels und Popballaden, begleitet von Peter Grabinger am Klavier, dessen Name allein schon für Qualität birgt. Für den ganz besonderen Reiz des Konzertes, dessen Erlös die Erhaltung des Turms der Johanneskirche unterstützen wird, sorgte jedoch Gabriele Grabinger - Chorleiterin aus Überzeugung und charmante Moderatorin des Abends.

Mit ‚‚Oh happy day’’ legten ‚‚friends in music’’, der junge Chor im Liederkranz Gingen, flott, optimistisch, überschwänglich los. Die strahlende Chorleiterin versprach dem Publikum eine große Auswahl von Stilen an diesem Abend und leitete mit kurzen, hilfreichen Erläuterungen zum jeweils nächsten Titel über. Von vornherein erschien der Chor wie aus einem Guss, sang geschlossen und harmonisch, auch die Bewegungen der Sänger fügten sich in das unaufgeregte Gesamtbild ein. Gabriele Grabinger dirigierte konzentriert und energisch.

Wie angekündigt, war die Bandbreite der ausgewählten Stücke groß - was dem Chor keinerlei Schwierigkeiten zu bereiten schien. Darunter waren aufregende Soli - Josy Ferro sang ‚‚Amazing Grace’’ und Michael Windstoßer, mit etwas mehr Unterstützung des Chores, ‚‚Caravan of love’’ - ebenso wie der eingänge Popsong ‚‚You’re the Inspiration’’, den die Gruppe Chicago bekannt gemacht hat. ‚‚The Rose’’, ein Song von Bette Middler, erklang und ließ das Publikum zum ersten Mal stehende Ovationen erbringen. Hier hatte sich besonders Claudia Mann hervorgetan. Gabriele Grabinger umarmte ihre Solisten nach jedem der geglückten Einsätze herzlich und schwärmte davon, welch ungeahnte Talente es in Gingen doch gebe.

Zunächst noch behutsam animierte sie das Publikum dazu, ‚‚ein bisschen aktiv’’ zu werden. Es sollte mit den Finger geschnippt und im Takt geklatscht werden. Kein Problem für die Zuhörer, die sowieso schon Feuer und Flamme waren von diesem Chor. Bei zwei Liedern aus Taizé lud die Chorleiterin das Publikum schließlich zum Mitsingen ein. Das ließ sich nicht lange bitten - da hatte Gabriele Grabinger schon längst das Wort ‚‚Gingen goes Gospel’’ geprägt, so viele Funken waren bereits von Anfang an zwischen Sängern und Zuhörern hin und her gesprungen. Grabinger: ‚‚Sie merken schon, dass wir sehr viel Freude am gemeinsamen Musizieren haben - schön, dass Sie heute Abend daran teilhaben können.’’

Sehr ursprünglich wurde es mit einem Lied aus Schwarzafrika, das von Trommelklängen und den Zwischenrufen der Vorsängerin Claudia Mann begleitet und angeheizt wurde. Dem wiederum folgte ein Klassiker - ‚‚Nobody knows the trouble I see’’ mit einer erfolgreichen Solistenpremiere von Horst Eberhardt. Danach kündigte Gabriele Grabinger an: ‚‚Jetzt kriegen Sie nochmal einen richtig schönen Gospel um die Ohren gehauen.’’ Sie sprach von ‚‚Oh Lord, I say’’, bei dem sich Josys Bruder, Salvatore Ferro, als Solist hervortat.

Etwas mehr vom begnadeten Pianisten Peter Grabinger war bei dem Spiritual ‚‚One fine morning’’ zu hören; in einem Vor- und Nachspiel improvisierte er über dessen Meloddie.

Nach guten eineinhalb Stunden entließ Gabriele Grabinger ein begeistertes Publikum, nachdem sie es vor die Wahl gestellt hatte: ‚‚Entweder Sie kommen in die Singstunde des Liederkranzes oder Sie spenden kräftig für den schiefen Turm von Gingen.’’

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(c) SWP/Geislinger Zeitung

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